Dauerpflege
denn die Hoffnung stirbt zuletzt
Mona ist eine 15 Jahre alte Chihuahua Hündin, die als Welpe zu einem Ehepaar kam und viele Jahre dort wohlbehütet der Lebensmittelpunkt war.
Zum damaligen Zeitpunkt dachte niemand daran, dass sie einmal eine Tierbetreuung braucht, geschweige denn ein Dauerpflege-oder Abgabehund wird.
Irgendwann erkranke die Frau schwer und wurde von Ihrem Mann sehr lange Zeit gepflegt.
In den Stunden des Abschiedes versprach er ihr, dass er die kleine Mona für sein restliches Leben weiterhin behüten und beschützen wird und er alles für sie germöglicht und gibt, sollte er auch einmal in die Situation der Pflegebedürftigkeit kommen.
Mona wurde umhegt und gepflegt und war 24 Stunden immer an der Seite ihres Herrchens.
Vor zwei Jahren nun erkrankte der nun auch schon in die Jahre gekommene Mann und Mona wurde für die Zeit der Krankenhausaufenthalte von uns als Pflegehund aufgenommen, denn es gibt keine Verwandtschaft oder andere nähere Freunde.
Der Anfang war nicht leicht, hatte sie doch in ihrem ganzen Leben nur zwei wirkliche Bezugspersonen. Sie war es gar nicht gewöhnt sich von irgendjemand anderem, als ihrem Herrchen, anfassen zu lassen. Ihr ganzes Leben war sie in ihrem Umfeld bekannt eine kleine Kneifzange zu sein und sich allen Annäherungen fremder Menschen zu widersetzen.
Auch der Speiseplan, den Mona gewöhnt war, hatte recht wenig mit einer ausgewogenen Hundeernährung zu tun…..Mit sehr viel Geduld gelang es, ihr die alten Gewohnheiten ganz langsam abzugewöhnen und Kontakt mit wachsendem Vertrauen, auch zur Behandlung eines Augenleidens, zu ihr aufzubauen.
Als der ältere Herr erst einmal nicht wieder in die Klinik musste, kehrte Mona von der Hundebetreuung wieder nach Hause zurück.
Leider war die Heimkehr nur von kurzer Dauer, denn der Gesundheitszustand ihres Herrchens verschlimmerte sich bald von neuem,so dass Mona wieder von Ihrem Pflegezuhause aufgenommen wurde.
Um das ständige Hin-und Her, also einen immensen Stressfaktor für alle Beteiligten, zu vermeiden, bleibt die Kleine nun erst einmal auf Dauer bei der Pflegestelle, bis ihr Herrchen hoffentlich wieder ganz gesund ist.
Sicher ist, dass Mona einen nochmaligen Wechsel zu einer neuen Bezugsperson nicht verkraften würde und sicherlich mit altem oder auch neuem Extremverhalten reagieren würde.
Somit ist sicher, dass sie ihr restliches kleines Hundeleben bei uns oder ihrem Herrchen verbringen wird.
Sie ist ein sehr gutes Beispiel dafür, dass sie in einem normalen Tierheim ohne ständigen menschlichen Kontakt, trotz noch so großer Mühe, die man sich sicherlich in den meisten dieser Einrichtungen gibt, ein noch problematischer Hund geworden wäre ohne jegliche Vermittlungschance.